Montag, 4. Oktober 2010

ENDSPURT BEIM OKTOBERFEST

Der Spiegel spricht von einem "Finale furioso" auf der Wiesn: Am letzten Tag des Oktoberfests stürmten so viele Menschen auf die auf die Münchener Theresienwiese, dass das Gelände zeitweise geschlossen werden musste. Selbst die Chefin klagt: "Es war zu voll."
Das Oktoberfest hat zu seinem 200. Geburtstag einen Rekordansturm erlebt. Rund 6,4 Millionen Besucher kamen nach Schätzungen von Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl dieses Jahr auf das größte Volksfest der Welt. Am letzten Wochenende stürmten die Gäste das Festgelände. Zum Abschluss meinte es Petrus noch einmal gut mit den Münchnern: Nach einer kalten Woche gab es strahlenden Sonnenschein. Die Wiesn-Chefin spricht von einem "finale furioso".





"Wir hatten einen unglaublich starken Samstag mit einem gigantischen Ansturm", sagte Weishäupl am Sonntag. Bis zu 600.000 Gäste seien gekommen. "Es war zu voll." Zelte waren zeitweise wegen Überfüllung geschlossen, ebenso wie die historische Wiesn, die im Südteil des Festgeländes mit nostalgischen Fahrgeschäften an die Ursprünge erinnert. Zum 200-jährigen Bestehen dauert das Volksfest bis zum Montag, einen Tag länger als sonst. Am Montagnachmittag gibt es für eine Stunde überall Freifahrten und kostenlosen Eintritt.

Getrübt wird die Bilanz von vielen Maßkrugschlägereien. "Die Maßkrugschlägereien und das Vorglühen bei jungen Leuten auch unter 16 - das sind aus meiner Sicht die Probleme", sagte Weishäupl. Auch am Wochenende griff die Polizei mehrere Jugendliche betrunken auf.
Insgesamt registrierten die Beamten in diesem Jahr einen Anstieg der Körperverletzungen mit Maßkrügen auf 59 - im vergangenen Jahr waren es 38. Am Samstagabend erlitt ein 26-jähriger Mann eine Gehirnblutung und wird auf einem Auge blind bleiben; ein weiterer wurde erheblich im Gesicht verletzt. Einmal war der Krug auch zur Waffe im Streit um das ansonsten unerwartet gut funktionierende Rauchverbot geworden: Der Freund zweier Raucherinnen schüttete einer Bedienung das Bier über den Kopf und verletzte sie mit dem Krug.
Bis auf einige Promis, die sich im Festzelt Zigarre oder Zigarette ansteckten, hielten sich die meisten Gäste an das Rauchverbot. Einige "tauchten" freilich zum Rauchen unter den Tisch ab, einige wenige mussten auch des Zeltes verwiesen werden, wie Wirtesprecher Toni Roiderer vergangene Woche berichtete. Seine Bilanz: "Sehr positiv. Ich hätte nicht geglaubt, dass das so gut geht."
Das nach altem Rezept gebraute Bier auf der historischen Wiesn wird voraussichtlich bis zum Ende reichen. "Es bleibt keiner auf dem Trockenen sitzen", sagte Manfred Newrzella vom Verein Münchner Brauereien am Samstag. Das "Münchner Bier" war nur für das Jubiläum gebraut worden, das Rezept soll für immer geheim verplombt im Museum aufbewahrt werden. Auch wenn es 2011 wieder ein historisches Festzelt geben sollte - eine Chance für eine Neuauflage dieses Biers sieht Newrzella nicht: "Es ist ein riesiger Aufwand gewesen."
Rund 500 000 Gäste kamen laut Weishäupl allein auf die sehr traditionell und bayerisch geprägte historische Wiesn. "Das ist ein deutlicher Auftrag der Münchner an uns." Allerdings müsse der Stadtrat entscheiden, wie es damit weitergeht.
Was in diesem Jahr fehlt: der Wiesnhit. Zwar sei der Schunkelwalzer zum Jubiläum "200 Jahre Münchner Oktoberfest" häufig gehört worden. "200 Jahr' Oktoberfest, 200 Jahr nur nette Gäst'", heißt es da. Ein echter Wiesnhit sei das aber nicht, sagte Weishäupl.

Mehr Information findet ihr bei:

http://www.oktoberfest-tv.de/default.asp?LCID=1031
http://www.oktoberfest.de/de
http://www.muenchen.de/Tourismus/Oktoberfest/89552/index.html


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http://www.spiegel.de/video/video-1083434.html

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